Text: Aus "Blicke des Betrachters" von John und Lyn Clair-Thomas
Vorwort zum Projekt:

Immer mehr Menschen leiden unter Verlassenheitsgefühle, Kontaktprobleme, Frust,
Ängste, Depressionen, Vereinsamung und Abhängigkeitserkrankungen, dessen
Ursachen nicht selten auf gestörte Familienverhältnisse zurückzuführen sind.
Auch die Abwesenheit einer oder beider Elternteile, in der Kindheit, der betroffenen
Person, welches vielleicht durch Berufstätigkeit, Krankheit, Tod oder Trennung,
Heim- und Internatsaufenthalte, so wie Kriegseinwirkungen bedingt gewesen sein
kann, können diese Entwicklungen ebenso gefördert haben.
Das nicht Anerkennen-Können oder -Wollen von Bezugs- oder entsprechenden
Ersatzpersonen können solche Auswirkungen ebenfalls verursacht haben.
Seelische und körperliche Mißhandlungen, so wie Belastungen eigener
organischer oder körperlicher Erkrankungen können solches auch bewirken.
Psychische Belastungen oder Ursachen können, unter anderem, auch ebensolche
"psychosomatischen Erkrankungen" (Psyche = Seele / Soma = Körper) erzeugen.
Ebenso können die zunehmende Automatisierung und die ständig ansteigenden
Anforderungen unserer leider häufig nur noch leistungs- und profitorientierten
Gesellschaft, welche oft auch von Konkurrenzkampf geprägt ist, solche psychischen
Symptome zur Folge haben. Auch berufliche und geistige Überqualifikationen und
die daraus entstehenden Unterforderungen oder monotonische Tätigkeiten können
solches bewirken. Vielleicht fehlt(e) es der betroffenen Person auch an Vertrauen
oder der Möglichkeit über seine innerlichsten Berührungen sprechen, bzw. sich mit
anderen Menschen austauschen zu können.
Auf Grund dieser Erfahrungen kann man sich häufig von seinen Bezugspersonen,
Angehörigen, Verwandte, Arbeitskollegen, Freunde, Bekannte, so wie anderen
Menschen und schließlich seiner gesamten Umwelt un- oder mißverstanden und in
entsprechenden Lebensumständen auch überfordert, verlassen und auf sich alleine
gestellt fühlen oder gefühlt haben.
Auch negative Erfahrungen, Empfindungen, Einflüsse oder Sichtweisen, können
solche Auswirkungen verursachen. Solchartige Ursachen können im Menschen
Mangelerscheinungen an Empfindungen von Geborgenheit, Wärme, Nähe und
Vertrauen, so wie Minderwertigkeitsgefühle und -komplexe erzeugen, wodurch
Defizite des Selbstwertgefühls, Selbstvertrauens, so wie des Selbstbewußtseins
und der Selbstsicherheit entstehen bzw. entstanden sein können, die bis zur
Arbeits- und Erwerbsunfähigkeit führen können. Ebenso können mit dem Verlust der
sozialen und wirtschaftlichen Sicherheiten (Arbeit, Vermögen etc.), so wie durch
Krankheit, auch die persönlichsten und existenziellen Zukunftsperspektiven verloren
gehen oder bereits verloren gegangen sein.
Obwohl immer mehr Menschen unter diesen Schwierigkeiten und Symptome leiden,
wird es, auf Grund der angespannten öffentlichen, als auch privater Haushaltslagen,
immer schwieriger eine passende Begleitung finanzieren zu können.
Unter anderem steigt die Tendenz der Anbieter von Alternativmedizin und
neuartiger Heil- und Therapiemethoden, sowie dessen Nachfrage, zusehends und
entfernt sich von den uns bekannten Methoden der Schulmedizin.
Wenn wir diese Angebote in Anspruch nehmen wollen, kann es uns nicht selten
Schwierigkeiten bereiten, diese über entsprechende Kostenträger finanziert zu
bekommen, (Privat-, Betriebs-, Ersatz- und gesetzliche Krankenkassen, Beihilfen,
Rentenversicherungsträger usw.), so daß wir die Kosten selber, aus eigenen Mitteln
heraus, begleichen müssen. Aus Kostengründen können viele Menschen diese
Angebote aber nicht wahrnehmen und sind deshalb weiterhin auf die Methodik
der Schulmedizin angewiesen. In dieser werden jedoch meistens die menschlichen
und psychisch tiefsinnigeren Aspekte, welche die geistig-seelisch und körperliche
Ebenen mit einbeziehen und im Klienten oft die Sinnfragen des Lebens darstellen,
ausgegrenzt. Auch fehlt es in der klassischen Psychotherapie häufig an
ganzheitlichen und humanistisch orientierten Komponenten und deren Anbietern
nicht selten an entsprechenden Sichtweisen, so wie persönlicher und praxisnaher
Erfahrungen. Dadurch könnten dem Klienten solchartige Maßnahmen nicht selten
als eher oberflächlich erscheinen, wodurch in ihm auch Zweifel aufkommen können,
seine tiefsinnigeren Anliegen und Berührungen überhaupt mitteilen zu können.
Da wir auf Grund der gegenwärtigen stark angespannten wirtschaftlichen
Haushaltslage von empfindlichen Sozial-, Gesundheits- und Steuerreformen bedroht
sind, bin ich der Meinung, daß wir zukünftig einander verstärkt auf Eigeninitiative
und Selbsthilfe angewiesen sein werden. Daher möchte ich nun selber die Initiative
zur Selbsthilfe ergreifen und versuchen meine Idee dieses
Wohn- und Lebensprojektes

Miteinander Wohnen und Leben

zu realisieren.

In diesem sollten sich Menschen mit gleichem Interesse zusammen finden, die sich
nach einer heil- und achtsamen, so wie wohltuenden und besinnlichen Atmosphäre
sehnen, in welcher diese wieder auftanken und zu sich selber finden könnten.
Meine Vision wäre es, in diesem Projekt auch Verbindungen zwischen der
Alternativmedizin und neuartiger Heil- und Therapiemethoden, so wie -verfahren und
einer psychotherapeutischen Begleitung, unter Berücksichtigung von ganzheitlichen
Sichtweisen und humanistisch orientierten Aspekten, welche auch den Schwerpunkt
darstellen sollte, mit Erfahrungsaustausch in einer Selbsthilfegruppe,
Arbeitsprojektgruppen und eventuell gemeinsamer Freizeitaktivitäten zu erschaffen.
Auch möchte ich in dieser Gemeinschaft eine heil- und achtsame familiäre
Atmosphäre entstehen lassen, auf die viele Menschen haben vielleicht verzichten
müssen oder noch einmal erfahren möchten.
In dieser "Wohnfamilie" sollten nicht mehr als max. 8 Menschen (m. w.) im Alter von
ca. 30 - 55 Jahren miteinander wohnen und leben können.

© Copyright 2000 by Klaus Bernd Grenda, Eckernförde, Germany