Text: Matthias Claudius
Die Struktur von diesem Projekt:

Dieses Wohnprojekt ist eine Selbsthilfeinitiative für psychisch belastete Menschen,
in welchem es sinnvoll wäre, wenn die Betroffenen, eine ambulante fachkundige
psychotherapeutische Begleitung, unter der Berücksichtigung von ganzheitlichen
Aspekten und humanistisch orientierten Sichtweisen,
welche auch den Schwerpunkt
darstellen sollte, erfahren würden.
Ebenfalls sollte es möglich sein, daß in diesem Projekt Bestandteile der alternativen
Heil- und PsychoTherapiemethoden, so wie -verfahren, der Alternativmedizin und
Naturheilverfahren berücksichtigt werden sollten.
Auch wäre es sinnvoll, wenn die Bewohner, bei Bedarf, ebenso ärztlich, medizinisch,
neurologisch, psychiatrisch und (sozial)pädagogisch ambulant begleitet werden
könnten.
Da es den Betroffenen häufig schwer fällt, sich ihre Tagesabläufe entsprechend zu
strukturieren, so wie sich in eine Gemeinschaft hinein zu begeben, ist es wichtig,
daß es verschiedene kreative Angebote in Formen von Arbeitsprojektgruppen gibt,
welche der gesamten Gemeinschaft zu Gute kommen sollten.

Vorgegeben sollten deshalb Arbeitsprojektgruppen, wie z. B.
Hauswirtschaft
Gartenbau
und eventuell Heimwerkerei
sein, welche vielleicht auch durch ehrenamtliche Helfer
begleitet werden könnten/sollten.
Nach Dienstende und in der Freizeit der Bewohner, sowie am Wochenende,
sofern diese keine beruflichen Tätigkeiten nachgehen und anwesend sind, sollten
wir unsere Mahlzeiten nicht nur gemeinsam zubereiten,
sondern auch gemeinschaftlich zu geregelten und festen Zeiten einnehmen können.





Als Pflichtveranstaltungen sollte es daher wöchentliche Gemeinschaftstreffen
geben, in denen

a) neue Ideen eingebracht
b) eventuelle Konflikte unter Mitbewohnern,
c) allgemeine Interessen der Wohngemeinschaft,
d) Ämterverteilungen
(Reinigung und Pflege der Gemeinschaftsräume, Gruppenämter usw.),
e) eventuelle Reinlichkeitsprobleme der Gemeinschaftsräume,
f) zusätzliche Abendveranstaltungen,
g) eventuell über die Aufstellung eines Essenplanes,
h) gemeinsame Freizeitaktivitäten

angesprochen, besprochen, diskutiert und geplant werden können/sollten.





Zur Integration der Gemeinschaft in die Gesellschaft und um eventuelle
Kontakte zu den Angehörigen, Nachbarn, Freunden, Bekannten, Interessierte,
so wie der Dorfgemeinschaft (wieder) herzustellen, aufzubauen, zu stabilisieren und
zu pflegen, sollten in diesem Projekt auch offene Veranstaltungen eingeplant werden.
Diese sollten/könnten auch von einzelnen Bewohnern angeboten werden, sofern
diese sich stabil genug dazu fühlen.

Die zusätzlichen Veranstaltungen, zu denen auch Gäste eingeladen werden dürften,
könnten/sollten sollten sein:

(+) = Gäste sind willkommen
(-) = geschlossene Gruppen (?) = Gäste nach Absprache

a) Meditation
(Zen- Gehmeditation, Entspannung bei Musik und Texten) (freiwillig) (+)
b) Videoabend (freiwillig) (+)
c) Wohlfühl- oder Massagegruppe (freiwillig) (?)
d) Wochenend- und Freizeitaktivitäten
(Wanderung, Schifffahrt, Ausflüge usw.) (freiwillig) (+)
e) psychotherapeutisch begleitete Gruppen (Pflicht) (-)
f) Gesprächskreis nach Konzept für Selbsthilfegruppe (Pflicht) (-)
g) psychotherapeutische Einzeltherapie (Pflicht) (-)
h) Märchenabend (vorlesen oder frei erzählen) (freiwillig) (+)
i) Interne Gruppenbesprechungen (Pflicht) (-)





Um die positiven Eigenschaften jedes Bewohners zu fördern, bzw. unserem
" Innerem Kind ", welches jeder in sich trägt, etwas gutes tun zu können, sollte die
Atmosphäre frei von negativen Einflüssen geprägt sein. Deshalb sollte es ein
absolutes Rauch-, Alkohol- und Drogenverbot geben, wodurch eine entsprechend
vertrauensvolle, nahe und warmherzige Atmosphäre gefördert werden kann, in der
die Bewohner sich, nach ihrem eventuellen Berufs- oder Alltagsstress, in der
Gemeinschaft geborgen fühlen und wieder auftanken können.
Jeder Bewohner sollte, auf Grund dieser nahen Atmosphäre, bei auftauchenden
persönlichen Problemen die Bereitschaft mitbringen, diese in der Gruppe und in
seiner Psychotherapie ansprechen zu können, was auch zur Förderung des
Gruppenprozesses beitragen würde.
Bei schwierigeren Konflikten in der Wohngemeinschaft, sollte ebenfalls eine eigene
positive selbstverantwortliche Handlungsweise vorausgesetzt sein und die
Möglichkeit bestehen, eventuell einen Psychotherapeuten zur Klärung dieser
Konflikte in die Gruppe einbeziehen zu können. Deshalb ist es wichtig, daß die
Wohngemeinschaft aus Menschen besteht, die sich dem, zum Teil stressreichen
Alltag abwenden wollen, um neue Kräfte auftanken zu können und sich selbst, so
wie auch ihren Mitbewohnern gegenüber ein acht- und heilsames Miteinander
erwünschen, PsychoTherapieerfahrung mitbringen und/oder sich bereits in solch
einer befinden. Dieses ist ein Projekt auf Selbsthilfebasis in welchem,
unter anderem, auch die Bereitschaft, so wie die Stärkung von Übernahme der
Selbstverantwortung jedes einzelnen Bewohners gefördert werden könnte.
Jeder sollte, auf Grund dessen, für seine eigene ambulante psychotherapeutische
Begleitung, so wie für eine Unterstützung in behördlichen oder rechtlichen
Angelegenheiten (z. B. soziale Dienste / Sozialarbeiter)
selber sorgen können, was zur Entlastung der Gemeinschaft beitragen würde.
Deshalb sollten dem Projekt auch SozialPädagogen verschiedener Fachbereiche
zur Verfügung stehen, wodurch die Möglichkeit entsteht, daß sich derartige
Gespräche unter den Bewohnern auf Erfahrungsaustausch beziehen sollten.
Dieses allerdings soll eine Unterstützung in Form von Hilfe
(z.B. Begleitung bei Behördengängen usw.) nicht gänzlich ausschließen, wenn eine
entsprechende fachliche Kompetenz und psychische Stabilität des Begleiters
vorausgesetzt ist.





Um den internen " Gruppenprozess " zu fördern, sollten sich die Teilnehmer
daher verpflichten :

a) an den psychotherapeutisch begleiteten Gruppen
b) an einer eigenen ambulanten psychotherapeutischen Einzeltherapie
c) an den Gemeinschaftsversammlungen
d) an der Selbsthilfegruppe (Erfahrungsaustausch)
teilzunehmen.
e) und sich bei Bedarf ambulant ärztlich, medizinisch, neurologisch,
psychiatrisch, so wie (sozial)pädagogisch, usw. begleiten zu lassen.

© Copyright 2001 by Klaus Bernd Grenda, Eckernförde, Germany